Moor, © Stadt Geretsried

Moore


Moore südlich Königsdorf, Rothenrainer
Moore und Königsdorfer Alm

Geretsried hat im Süden seiner Gemeindefläche Anteil an zwei Teilbereichen dieses Natura 2000 -
Gebietes, das basierend auf der EU Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von 1992 ausgewiesen wurde:
 

Babenstubener Moore
  • Naturschutzgebiet seit 1987
    Mit dem Naturschutzgebiet „Babenstubener Moore“ auf Gemeindeflächen von Geretsried, Eurasburg und Königsdorf wurde ein für die voralpine Moränenlandschaft charakteristischer und wegen seiner Reichhaltigkeit besonders wertvoller Moorgebietskomplex in dieses Natura 2000-Gebiet eingebracht. Damit wurde seine ökologische Qualität und Bedeutung weit über die Landkreisgrenzen hinaus deutlich.
     
  • Moor-typische natürliche Prozesse zulassen, Streuwiesenpflege sicherstellen
    Schutzzweck ist, die typischen und seltenen Lebensgemeinschaften von Hoch-, Übergangs- und Niedermooren, Moortümpeln, Bruch- und Moorwäldern, natürlichen Bachläufen und Streuwiesen, verzahnt mit naturnahem, strukturreichem Mischwald, sowie die Vielfalt an PflanzenundTierarten nachhaltig zu sichern und den Bestand seltener Arten zu fördern. Die natürliche, unbeeinflusste Entwicklung der Moore und Bruchwälder sowie der Erhalt der intakten Streuwiesen soll gewährleistet werden.
     
  • Mosaik unterschiedlicher Lebensräume schafft ein Juwel der Artenvielfalt
    Ein Beispiel für den herausragenden Wert der Babenstubener Moore:
    Unter allen Moorgebieten Bayerns gelten sie mit mehr als 60 Arten, darunter über 30 Rote-Liste-Arten, als eines der Reichsten an Tagfaltern.

 

Buckelwiesen der Königsdorfer Alm
  • Geomorphologische Besonderheit des Alpenraums
    Buckelwiesen sind eine geomorphologische Besonderheit des Alpenraums. Im Süden von Geretsried liegen die nördlichsten Buckelfluren im oberbayerischen Voralpenraum. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) stuft sie als allgemein und regional bedeutendes, gering beeinträchtigtes, seltenes und erdwissenschaftlich wertvolles Geotop ein.
     
  • Entstehung der Buckelwiesen
    Die Entwicklung der Buckelwiesen ging von späteiszeitlichen, kalkreichen Schottern aus. Wo Schnee in kleinen, durch frostmechanische Vorgänge entstandenen Vertiefungen länger liegen blieb oder Wasser von Bäumen abtropfte, wurde der darunterliegende Kies verstärkt der Kalklösung ausgesetzt. Diese chemischen Prozesse und vermehrter Wasserabfluss ließen zunehmend tiefer werdende Mulden und Buckel entstehen. Rodung und landwirtschaftliche Nutzung hatten die Ausbildung von Kalkmagerrasen zur Folge.
     
  • Erhaltung hoher Naturwerte durch Nutzung und Pflege
    Diese Magerrasen sind durch das kleinräumig sehr unterschiedliche Relief besonders reich an Pflanzen- und Tierarten. In der Biotopkartierung Bayern werden diese Standorte als „absolute Naturschutz-Vorrangflächen“ klassifiziert: „… einmalige Kalkmagerrasen, die unbedingt nachhaltig geschützt und erhalten werden sollten.“ Dazu brauchen die Buckelwiesen späte Mahd, extensive Beweidung und Pflegemaßnahmen gegen Verbuschung und Wiederbewaldung.